Was wie ein Märchentitel klingt ist in Wahrheit der Bericht über das größte Schachturnier der Welt, zumindest als Open Turnier.
Über Ostern fand nach 5 Jahren Pause wieder das GRENKE Open in Karlsruhe statt und 5 Bensheimer Teilnehmer ließen sich das Spektakel nicht entgehen.
Fachkräftemangel ist ja derzeit ein Dauerthema, definitiv keinen "Schach"kräftemangel gab es in Karlsruhe, 2600 Spieler und unzählige Begleitpersonen versammelten sich in Karlsruhe.
Aufgegliedert war das ganze in ein Einladungsturnier mit 6 Spielern und ein Open in 3 Gruppen. Das Einladungsturnier wurde dominiert von Magnus Carlsen. Die Vorrunde gewann er mit 7 aus 10 und im anschließenden Finale besiegte er Richard Rapport. Neben Titeln und Pokalen (und natürlich auch viel Geld) sammelt Magnus jetzt auch Spitznamen. Kürzlich wurde er zum GOAT (Greatest Of All Times) und jetzt zum "Houdini" ernannt, für seine unglaubliche Rettungstat in der 2ten Finalpartie, oder frei nach Kommentator Anish Giri : "Only Magnus can do Magnus things".
Das A-Open mit zahlreichen Weltklasse Großmeistern gewann Hans (im Glück) Moke Niemann überzeugend mit 8 aus 9. Ein wichtiger Schritt zum Weltmeistertitel (wenn man seiner Youtube Serie Glauben schenkt).
Ebenfalls im A-Open spielte mit Phil Thomsen einer der Bensheimer Strolche und das mit 4,5 Punkten sehr erfolgreich. Die Schwächeren besiegte er recht sicher (3 aus 3) und die Besseren ärgerte er so gut es ging.
Die anderen 4 Strolche vergnügten sich im B-Turnier mit gemischten Ergebnissen, da die Spielstärke der Gegner sehr unterschiedlich war. DWZ Gewinne erzielten Manul Simrock (6P, +50) und Torsten Warnk (5P, +36), während Steffen Jakob (5P, -31) und Frederic Kaiser (5,5 P, -33) weniger zufrieden sein konnten. Das B-Turnier sprengte mit 1170 Teilnehmern alle Dimensionen und der bekannt Chess-results Server stellte den Betrieb ein (war nur für 1000 Teilnehmer ausgelegt).
Video file
Wenn man die Bilder im Internet sieht kann man sich nur eine grobe Vorstellung machen, wie groß das Turnier eigentlich war. Die große Schwarzwaldhalle voll mit Schachbrettern und Spielern erinnerte manchmal eher an ein Rockkonzert. Die Halle hieß dann aber vor Ort nur die "kleine Halle", da sie nur knapp 500 Bretter fasste. Die große Halle war die "Gartenhalle" mit ca. 800 Brettern. Und fast durchweg Holzbretter und Figuren. Man errechne alleine das Gewicht der 1.300 Bretter und 41.200 Figuren. Eine logistische Meisterleistung.
Ich bin beim nächsten mal auf jeden Fall wieder dabei.
Fotos: Steffen Jakob, Torsten Warnk, Stephan Ziska