Vorrunde des Viererpokal in Bensheim

Favorit Deizisau setzt sich durch – Bensheim überrascht gegen Schwarzenbach

Zum 3. Mal hatte sich die Schachgesellschaft 1931 Bensheim für den Deutschen Viererpokal qualifiziert und zum zweiten Mal richtete man eine der Vorrunden aus. Das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Schönberg bot hierfür hervorragende Bedingungen.

Im Vorjahr war noch die eigene zweite Mannschaft sensationell qualifiziert, scheiterte jedoch chancenlos gegen die Großmeistertruppe aus Emmendingen.

Diesmal wollte man es mit der "Ersten" Mannschaft besser machen und man wartete gespannt auf die Auslosung der Paarungen. Die Ziehungstrommel von Schiedsrichter Roland Schmitt konnte es fast mit dem DFB Pokal im Fußball aufnehmen. Und die Auslosung ergab Deizisau (1. Bundesliga) – Walldorf (2. Bundesliga) sowie Bensheim (5. Liga) – Homburg/Schwarzenbach (3. Liga).

Das Losglück war uns hold und als dann noch die Aufstellungen bekannt wurden war ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten. Und so kann es dann auch, die Chancen wechselten ständig. An Brett 1 erreichte Harald Stelzer eine vorteilhafte Stellung, das sich ergebende Turmendspiel war nicht zu gewinnen. An Brett 4 hatte sich Markus Meiser zunächst eine Gewinnstellung erarbeitet, fand die entscheidende Abwicklung aber nicht und musste froh sein sich ins remis zu retten. Gerade umgekehrt war der Verlauf bei Tobias Wenner an Brett 3. Der Gegner verlor in vermutlich gewonnener Stellung den Faden und musste froh sein, dass auch hier das Turmendspiel remis war. So hing alles an Brett 2 von Yannik Keller, der sich bereits früh einen Vorteil erspielt hatte. In der 6. Stunde und in beidseitiger Zeitnot behielt Yannik die Nerven und verwertete zum 2,5-1,5 Gesamtsieg. Der junge Student hatte bereits kurz zuvor mit 5,5/7 bei der Deutschen U20 Vereinsmeisterschaft an Brett 2 geglänzt.

SGes Bensheim - SC Caissa Schwarzenbach 2,5 - 1,5 Stelzer,Harald (2183) - Frischmann,Rick (2320) ½ - ½ Keller,Yannik (2020) - Englisch,Colya (2151) 1 - 0 Wenner,Tobias (2124) - Dr. Bürmann,Jan (2102) ½ - ½ Meiser,Markus (2107) - Backens,Johannes (1958) ½ - ½

Im Parallelkampf kam selten Spannung auf und die Deizisauer gewannen souverän. Interessant war die Partie zwischen GM Alexander Donchenko und dem noch jungen fast-IM Adrian Gschnitzer. In einer langen Theorievariante wusste der GM immer einen Tick mehr, was den Unterschied ausmachte. Das Ehrenremis für Walldorf erreichte David Färber gegen GM Zdenko Kozul, der dem Dauerschach nicht ausweichen konnte. Insgesamt also 3,5-0,5 für Deizisau.

SF Deizisau - SV Walldorf 3,5 - 0,5 Donchenko,Alexander (2618) - Gschnitzer,Adrian (2410) 1 – 0 Meier,Georg (2628) - Dr. Gschnitzer,Oswald (2357) 1 - 0 Kozul,Zdenko (2569) - Färber,David (2308) ½ - ½ Graf,Alexander (2572) - Fichter,Fabian (2251) 1 - 0

Damit kam es am nächsten Tag zum Kampf David gegen Goliath. Die aktuelle Nummern 2, 5 und 17 der Deutschen Rangliste GM Alexander Donchenko, GM Georg Meier, GM Alexander Graf und der Kroatische Nationalspieler und Ex-Europameister GM Zdenko Kozul waren dann doch eine Nummer zu groß und es gab die erwartete 0-4 Niederlage.

SF Deizisau SGes Bensheim 4,0 - 0,0 Meier,Georg (2628) - Stelzer,Harald (2183) 1 – 0 Donchenko,Alexander (2618) - Keller,Yannik (2020) 1 – 0 Graf,Alexander (2572) - Wenner,Tobias (2124) 1 – 0 Kozul,Zdenko (2569) - Meiser,Markus (2107) 1 - 0

Nach dem Sieg am Vortag mit dem spannenden Wettkampf und der guten Ausrichtung auch für die zahlreichen Zuschauer war man als Veranstalter trotzdem sehr zufrieden. Auch im nächsten Jahr wird man den Pokal auf Hessenebene wieder sehr ernst nehmen um wieder dabei zu sein.