Internationaler Meister Matthias Dann gewinnt 24. Bensheimer Schnellschach Open

Bereits zum 24. mal richtete die Schachgesellschaft 1931 Bensheim Ihr traditionelles Schnellschach Open im Bürgerhaus Kronepark aus und Schachfreunde aus nah und fern folgten dem Ruf und nutzen die Gelegenheit, sich für die kommende Mannschaftssaison einzuspielen.

Die Spitze bildeten 4 Großmeister (GM), darunter Titelverteidiger Alexander Donchenko (Aachen). Sie wurden unter anderem vom deutschen Schnellschachmeister und Internationalen Meister IM Matthias Dann aus Mainz herausgefordert.

Über die ungewöhnlich lange Distanz von 11 Runden entbrannte ein spannender Kampf. Zunächst setzten sich die Favoriten sicher durch, bis sie in der 5. Runde erstmals aufeinander trafen. Dabei besiegte Matthias Dann den russischen GM Vladimir Epishin (Lingen, Turniersieger von 2000) und Alexander Donchenko den lettischen GM Zigurds Lanka (Viernheim).

Das Spitzenduell in der folgenden Runde konnte IM Dann gegen GM Donchenko ebenfalls gewinnen. Damit hatte er die beiden topgesetzten Spieler besiegt und lag mit 6 Punkten verlustpunktfrei klar auf Siegkurs. Dann lies er es ruhiger angehen und gab einige Partien schnell remis und kam so auf 9 Punkte aus 11 Partien. Fast hätte das nicht gereicht, denn Donchenko startete eine Aufholjagd und konnte ihn noch einholen. Aber die Feinwertung und der direkte Vergleich bescherten Matthias Dann den begehrten Turniersieg.

Interessanterweise gewann er das Turnier und verlor gleichzeitig seinen deutschen Meistertitel, da er auf eine Titelverteidigung bei der gleichzeitigen, aber schwächer besetzten, deutschen Meisterschaft in Magdeburg verzichtete. Auf den Plätzen landeten hinter IM Dann und GM Donchenko die weitern Großmeister Epishin (8,5P), Lanka und Haub (Plettenberg) (je 8P). Ebenfalls 8 Punkte erreichte der bereits bundesligaerfahrene Jugendliche Vincent Spitzl (Darmstadt Griesheim).

In dem starken Feld hatten es die einheimischen Spieler naturgemäß schwer. Der 10-malige Bensheimer Stadtmeister Herbert Kargoll spielte lange im Verfolgerfeld und durfte gegen einige GM und IM antreten, am Ende musste er sich mit Platz 21 und 6,5 Punkten begnügen. Im Schlussspurt wurde er so noch vom immer stärker werdenden Jugendspieler Phil Thomsen überholt (20. Platz, 7 Punkte). Bester Senior wurde Velimir Kresovic (Kuppenheim)( 7. Platz 7,5 P), beste Dame wurde die ehemalige deutsche Meisterin Polina Zilbermann (7 P., Heidelberg-Rohrbach). Die Mannschaftswertung gewann der SK Gießen. Weitere Wertungspreise rundeten die Siegerehrung ab.

Vorsitzender und Turnierleiter Torsten Warnk resümierte zufrieden: "Wir haben eines der stärksten Schnellturniere in Deutschland wieder hervorragend ausgerichtet und großen Schachsport gesehen." Einziger Wermutstropfen war die mit 81 Teilnehmern rückläufige Teilnehmerzahl. Im nächsten Jahr steht die 25. Jubiläumsauflage an zu der man sich sicher etwas besonderes einfallen lässt.